Vergleich der Repräsentation einer
Bevölkerungsgruppe anhand angewendeter Inszenierungstechniken von
Dokumentarserien
Art der Uni-Arbeit: Seminararbeit
Fachrichtung: Medienwissenschaft
Autor/-in: Luisa Bula
Abstract
In dieser
Arbeit werden zwei thematisch gleichende Dokumentarserien unterschiedlicher
Rundfunkformen miteinander verglichen. Die ZDF-Produktion „Mein Viertel, mein
Leben“ und die von RTL 2 in Auftrag gegebene Dokumentarserie „Hartz und
herzlich“ veranschauli-chen beide den Alltag von Menschen, die in
Sozialwohnungen leben. Diese Arbeit analysiert die unterschiedlichen
Inszenierungstechniken bezüglich des Inhaltes und der Repräsentation.
Dabei soll
festgestellt werden, ob und wie different Personen aus einem sozialschwachem
Milieu dargestellt werden und ob die Fernsehformate dem Informations- oder
Unterhaltungsbedürfnis dienen.
Fazit
Ziel der
vorliegenden Arbeit war es, folgender Forschungsfrage: Inwieweit unterscheidet
sich die Repräsentation einer Bevölkerungsgruppe anhand des Einsatzes von
Inszenierungstechniken einer Dokumentarserie? nachzugehen. Dazu wurden die
Inszenierungstechniken einer ZDF-produzierten und einer von RTL 2 in Auftrag
gegebenen Dokumentarserie vergleichend analysiert. Die Auswertung der
Diskursanalyse brachte maßgebliche Unterschiede zum Vor- schein. Zwar wurden
dieselben Inszenierungstechniken verwendet, allerdings führten diese in ihrer
Gesamtheit zu einer diversen Repräsentation der dargestellten
Bevölkerungsgruppe. Ein Grund fand sich in dem Objektivitätsgrad der Rhetorik als
auch in der inhaltlichen Konfliktsetzung durch den Off-Kommentar. Zusätzlich
beeinflusste auch der Einsatz von Filmmusik und damit verbundenen Emotionen ein
differentes Bild von der dargestellten Gesellschaftsgruppe. Auf narrativer
Ebene, die aus der Montage und der Kombination der untersuchten Inszenierungstechniken
hervorging, wurden unterschiedliche Bedeutungen produziert. Dies bewirkte eine
differente Repräsentation der Bevölkerungsgruppe.
In Kapitel 2.2
wurde bereits erläutert, dass es Ziel einer jeden TV-Produktion ist, eine gewisse
Position zu vermitteln. Nach der Analyse kommt die Untersuchung zu dem
Ergebnis, dass die Produzenten der ZDF-Serie eine authentische Dokumentation
abbilden wollten, die den Rezipienten informieren und gleichzeitig einen Alltag
in das Leben der sozialschwachen Bevölkerungsgruppe liefern sollte. Die RTL 2-Serie
vermittelt den Anschein eher der Unterhaltung der Rezipienten dienen zu wollen.
Sie lieferte weniger sachliche Information und rückte private Konflikte
vermehrt in den Fokus.
An dieser
Stelle ist noch einmal auf die Verantwortung der Filmemacher durch ihre Produk-
tionen zu verweisen. Werden Personen aus einem sozialschwachen Umfeld
stigmatisiert und als Nutznießer dargestellt, die keine Lust haben einer Arbeit
nachzugehen, hat dies Auswirkungen auf das Gedankengut der Rezipienten. Ein
negatives Bild der Bevölkerungsgruppe könnte zu Konflikten und Stigmatisierungen
innerhalb einer Gesellschaft führen. Einem gegenseitigen Verständnis und einem Dialog
unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen wäre damit nicht geholfen.
Hintergründe
für diese Annahme finden sich im dualen Rundfunksystem Deutschlands, welches
in Kapitel 2.3 erläutert wurden. Die hier untersuchten Produzenten entspringen
unterschiedlichen Säulen des Mediensystem Deutschlands und verfolgten also auch
auf diesem System basierend unterschiedliche Intentionen mit ihren Dokumentarserien.
Zur
Bestätigung oder Widerlegung dieser hier aufgestellten Annahmen, müssten
zukünftig die tatsächlichen Wirkungen auf Seiten der Rezipienten untersucht
werden. Durch Aussagen bezüglich ihrer
Einstellungen nach der Rezeption der dargestellten Bevölkerungsgruppe könnte
der Grad der Stigmatisierung, sowie der Informations- und Unterhaltungsgehalt der
Dokumentarserien signifikant analysiert werden.
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